Widmung: | N. Trouhanova |
Entstehungszeit: | 1911/12 |
Uraufführung: | 13. Mai 1912 am Théatrè du Châtelet, Paris |
Spieldauer: | ca. 20 Minuten |
Art: | Tanzgedicht in einem Bild |
Libretto: | Iwan Clustine nach islamischer Mystik |
Ort: | Persien |
Zeit: | in mythischer Zeit |
Prinz Iskender: | Die Péri |
König Iskender sieht seine Jugend dahinschwinden, ist aber noch voller Abenteuerlust und möchte ewig leben. Er macht sich auf die Reise, um nach der Blume der ewigen Jugend zu suchen. Am Rande des Weltalls findet er auf den Tempelstufen des Gottes Ormuzd eine schlafende Péri, die eine Lotosblume in der Hand hält. Von der außerordentlichen Schönheit des außerirdischen Wesens ist Iskender sehr beeindruckt.
Ihr die Blume zu entwenden ist eine Sache von Sekunden. Das himmlische Wesen erwacht sofort und fordert das Geraubte unverzüglich zurück. Um ihrem Wunsch Nachdruck zu verleihen führt sie einen erotischen Tanz auf, der den größten Teil des Balletts ausmacht. Der Prinz ist voller Begierde – was kann man von einem Prinzen auch anderes erwarten – und beide schließen einen Deal ab. Er bekommt einen Kuss und sie erhält die Blume zurück. In ihren Händen bricht aus der rosigen Blüte ein Lichtstrahl hervor, an dem das himmlische Wesen – ohne Adieu zu sagen - in die Kristallsphäre des Paradieses aufsteigt.
Der Prinz schaut dumm hinterher und muss auf das ewige Leben, welches er bereits in der Hand hielt, verzichten.
Der Tanzdichtung „La Péri“ ist noch eine kurze Fanfare vorangestellt. Es ist das letzte bedeutende Werk des Komponisten und der Tänzerin N. Trouhanova gewidmet. Dukas hatte noch weitere Ballette komponiert, deren Partituren er in einem Anfall von Depression vernichtete.
Die Uraufführung führte zu Problemen, da man sich über die geeignete Tänzerin nicht einigen konnte. Der feierliche Akt geschah in einem prunkvollen Rahmen im Kollektiv mit anderen Werken bedeutender französischer Komponisten. Eine geplante Aufführung durch Diaghilevs Ballets Russe scheiterte bedauerlicherweise.
Musikalisch vermischen sich Impressionismus mit orientalischem Kolorit. Durch das Übereinanderschichten verschiedener Klangebenen entstand ein Meisterwerk raffinierter Orchesterkunst, die den Vergleich mit Franz Liszt und Richard Strauss nicht scheuen muss.
Letzte Änderung am 27.4.2006
Beitrag von Engelbert Hellen