Der hinkende Teufel
Entstehungszeit: | 1836 |
Uraufführung: | 1. Juni 1836 an der Pariser Opéra Choreographie: Jean Coralli Ausstattung: Feuchère, Séchan, Diéterle, Philastre und Cambon Darsteller: Fanny Elßler als Florinda, Joseph Mazilier als Kleophas |
Besetzung: | Orchester |
Erstdruck: | Paris: Henry Lemoine, ca. 1836 (Auszüge) |
Bemerkung: | Die Florinda war eine Lieblingsrolle von Fanny Elßler, so wie die Marie Taglioni sich vollkommen mit der Sylphide identifizierte. In der Pose, wie sie den berühmten „Cachuca“ tanzt, ist die Elßler in ihrem rosa Kleid der Nachwelt überliefert. Für den Choreographen Jean Coralli, dem Ballettmeister der Pariser Oper von 1831-1850, war der hinkende Teufel der erste bedeutende Erfolg. |
Art: | Ballettpantomime in drei Akten |
Libretto: | Burat de Gurgy und Jean Coralli nach dem Roman von Alain-René Lesage (1668-1847) |
Ort: | Spanien |
Zeit: | im Mittelalter |
Asmodus: | ein Dämon |
Kleophas: | ein Student |
Florinda: | eine Ballerina |
Pasquita: | Freundin des Kleophas |
Weitere: | Dona Dorothea mit Bruder, Kapitän Ballaspada, Don Gil und viele nette Leute |
Wenn es einem Alchimisten gelingt, ein Teufelchen zu fangen, sperrt er es in eine Flasche. Diese stellt er als Anschauungsmaterial auf seinen Arbeitstisch, um die Mimik und die Lebensgewohnheiten des Höllenbewohners durch das Glas zu studieren und Ratschläge einzuholen. Kleophas, ein junger Student, hat Mitleid mit dem armen Wesen und befreit es aus seiner beengten Behausung. Die Folge ist Anhänglichkeit und grenzenlose Dankbarkeit. Der Dämon nennt sich Asmodus und leidet durch das lange Eingesperrtsein an einer Störung des Bewegungsapparates. Deshalb heißt das Ballett auch „Der hinkende Teufel“. Mit außerordentlichen magischen Fähigkeiten begabt ist das Filou ein willkommener Reisegefährte kreuz und quer durch die Pyrenäen-Halbinsel. Der Höllenbewohner begleitet Kleophas durch Salons, Gärten und Plätze, und beide lernen viele interessante Leute kennen. Da wären Donna Dorothea und ihr Bruder, Kapitän Ballaspada, Don Gil und die junge Pasquita. Bemerkenswert ist vor allem die Ballerina Florinda, die sie auf einem Bankett kennenlernen, wo sie ihren „Cachuca“ vorgeführt. Irgendwann werden Donna Pasquita und Kleophas ein Paar. Das Teufelchen kommt sich überflüssig vor, zeigt Allüren und entschwindet wieder dahin, wo es zu Hause ist.
Letzte Änderung am 26.5.2007
Beitrag von Engelbert Hellen