Die Tarantel
Entstehungszeit: | 1839 |
Uraufführung: | 14. Juni 1839 in Paris (Salle Le Peletier) Choreographie: Jean Coralli Bühnenbild: Léon Feuchéres, Charles Séchan, Jules Diéterle, Eduard Despléchin Kostüme: Paul Lormier Darsteller: Fanny Elßler, Josef Mazilier, Jean-Baptiste Barrez, Caroline Forster |
Besetzung: | Orchester |
Bemerkung: | „Die Tarantel“ ist das vorletzte Werk, welches der französische Komponist Casimir Gide schuf. Das romantische Ballett ist mit folkloristischen Elementen verbrämt. Die Partie der Lauretta war eine Lieblingspartie der großen österreichischen Tänzerin Fanny Elßler. |
Art: | Ballett-Pantomime in zwei Akten |
Libretto: | Eugène Scribe und Jean Coralli nach einer alten italienischen Erzählung |
Ort: | Italien |
Zeit: | 18. Jahrhundert |
Lauretta: | eine verliebte junge Italienerin |
Luigi: | wurde von einer Tarantel gestochen |
Dr. Omeopathico: | auch in Loretta verliebt, er möchte sie heiraten |
Clorinde: | seine Frau, angeblich von Banditen verschleppt |
Luigi und Lauretta sind ein Paar, welches sich von Herzen liebt. Laurettas Mutter ist jedoch gegen die Verbindung, weil der Jüngling kein geregeltes Einkommen hat. Sie ändert jedoch ihre Meinung, als Luigi unverhofft zu Geld kommt. Eine reiche Dame war von Banditen überfallen und verschleppt worden. Dem mutigen Luigi gelang es, das Versteck ausfindig zu machen und Clorinde zu befreien. Für die edle Tat soll er eine größere Summe als Belohnung erhalten.
Die Vorbereitungen zur Hochzeit von Luigi und Lauretta werden getroffen, doch das Unglück will es, dass der Bräutigam von einer Tarantel gestochen wird. Ein Arzt wird gerufen, der wegen seiner Tüchtigkeit weit und breit bekannt ist. Er verspricht, Luigi von seinen Schmerzen zu befreien, doch als Honorar verlangt er, dass die reizende Lauretta ihn heiratet. Eine seltsame Bedingung, doch schweren Herzens stimmt das Mädchen der Vermählung zu, weil sie ihren Liebsten nicht leiden sehen kann. Am Vorabend der Hochzeit behauptet Lauretta, ebenfalls von einer Tarantel gebissen worden zu sein. Die Geschichte ist erlogen, weil sie den Doktor nicht heiraten will. Sie simuliert unerträgliche Schmerzen, die nicht zu heilen sind, und schon bald wird die Scheintote in einem Leichenzug über die Bühne getragen.
Luigi hat Kontakt mit seiner Wohltäterin aufgenommen und es stellt sich heraus, dass Clorinde die Gattin von Dr. Omeopatico ist. Sie hatte sich verborgen gehalten, um ihren Mann auf die Probe zu stellen, ob er sie wirklich geliebt hat. Dieser war der Ansicht, dass seine Frau bei dem Überfall ums Leben gekommen sei und in Lauretta einen willkommenen Ersatz gesehen. Diese Seifenblase ist nun geplatzt und er ist froh, Clorinde wiedergefunden zu haben, denn er kann nicht allein sein.
Unbelastet von Gewissensbissen kann Lauretta nun aus dem Untergrund hervorkommen. Der Hochzeit mit dem Liebsten steht nichts mehr im Wege. Zwei Paare sind wiedervereint - und über ihr Glück freut sich das Publikum.
Letzte Änderung am 11.9.2007
Veröffentlichung mit Zustimmung von musirony