Arif Dschangirowitsch Melikow (geb. 1933):
Legende von der Liebe / Legends of Love
Entstehungszeit: | 1960-61 |
Uraufführung: | 1965 am Bolschoi-Theater Choreographie: Juri Gregorowitsch Ausstattung: Simon Wirsaladse Ausführende: Lawronski, Timofejewa, Bessmertnova |
Bemerkung: | Es ist ungewöhnlich, dass aus Aserbaidschan ein Kulturbeitrag kommt, der weltweites Aufsehen erregt. Das Ballett erlebte 1965 eine spektakuläre Uraufführung in erlesener Besetzung. Das Bühnenwerk knüpft nicht grundsätzlich an die ältere russische Tradition an, sondern vereinigt klassischen Tanz, Pantomime und Kaukasus-Folklore. |
Art: | Ballett in drei Akten und zwölf Bildern |
Libretto: | vom Komponisten nach dem Gedicht von Hikmet Nasim |
Ort: | Kaukasus |
Zeit: | Märchenzeit |
Mechmeneh Banu: | Herrscherin von Arsen |
Schirin: | ihre jüngere Schwester |
Ferhad: | ein Kunsthandwerker |
Weitere: | Der Unbekannte, der Wesir, Handwerker, Hofgesellschaft, Wachen |
Schirin, die jüngere Schwester der Königin von Arsen, leidet an einer unbekannten Krankheit, und es geht nun mit ihr zu Ende. Der gesamte Hof bezeugt tiefe Trauer. Mechmeneh Banu möchte alles tun, um ihrer Schwester zu helfen. Ein geheimnisvoller Unbekannter bittet um Audienz und verspricht der Herrscherin, die Gesundheit der Schwester wiederherzustellen. Die Königin muss allerdings ihre Schönheit opfern, um Schirin zu retten. Die Mitfühlende bekämpft ihr Misstrauen, und nach langem Zögern akzeptiert Mechmeneh Banu die seltsame Kondition. Schirin wird wieder gesund.
Der Maler und Bildhauer Ferhad wird vom Wesir den königlichen Schwestern vorgestellt. Sein blendendes Aussehen und der vortreffliche Ruf, der seinen Fertigkeiten als Künstler vorauseilt, bewirkt, dass beide sich in ihn verlieben. Der Ästhet entscheidet sich gegen die Macht und gibt der Schönheit den Vorzug. Ferhad und Schirin fühlen sich füreinander bestimmt und wollen heimlich fliehen.
Mechmehneh Banu ist empört. Sie erkennt ihre falsche Entscheidung und nimmt wahr, dass die Schwester das Opfer, welches sie gebracht hat, nicht wertschätzt. Einstige Liebe und Zuneigung verwandelt sich in Bitterkeit und Hass. Alle negativen Eigenschaften, die verschmähte Liebe begleiten, kochen in ihr hoch. Sie lässt die beiden gefangen nehmen, doch das Flehen Schirins lässt ihr Herz erweichen.
Die beiden dürfen allerdings nicht zusammen bleiben. Ferhad bekommt eine Beschäftigung. Er soll einen Gang durch den Eisenberg schlagen. Im Innern des Berges werden Wasservorräte vermutet. Der Geforderte sieht die Not des Volkes, nimmt traurig Abschied von seiner Liebe und opfert sich dem Vaterland.
Ferhad hat Gefallen an seiner Arbeit gefunden, die zügig voranschreitet. Gibt es etwas Schöneres, als der Gemeinschaft von Nutzen zu sein? Doch Mechmeneh Banu ersinnt neue Ränke. Kurz vor dem Ziel befiehlt sie, die Arbeit aufzugeben. Nun könnte sie einer Hochzeit der beiden Liebenden zustimmen. Doch Ferhad sieht die Not der Menschen und lässt sich nicht provozieren. Er verweigert den Gehorsam, verzichtet auf Schirin und erfüllt seine Pflicht zum Wohle des dürstenden Volkes. Unermüdlich wird er nach der Wasserader suchen.
Letzte Änderung am 13.10.2012
Veröffentlichung mit Zustimmung von musirony