Felix Mendelssohn Bartholdy (1809-1847):
Anlass: | der 400. Geburtstag von William Shakespeare |
Entstehungszeit: | 1964 |
Uraufführung: | 2. April 1964 in London (Royal Opera House) Choreographie: Frederick Ashton Ausstattung: Henry Bardon Kostüme: David Walker Formation: Royal Ballet |
Besetzung: | Orchester |
Spieldauer: | ca. 60 Minuten |
Bemerkung: | Es ist der Verdienst Frederick Ashtons, das Shakespeare-Lustspiel überschaubar gemacht zu haben. Die Musik Mendelssohns (opp. 21 und 61) wurde durch den Enthusiasten John Lanchberry mit Geschick arrangiert, die Ouvertüre hat er gestückelt. Das Publikum nahm nach einigen Anlaufschwierigkeiten die Bereinigung dankbar an. Sir Frederick Ashton, der stilprägende englische Choreograph, gebürtig aus Ecuador, hat die literarische Vorlage gewaltig abgespeckt und dem ehelichen Streit zwischen Oberon und Titania ein neues Motiv unterschoben und somit für die heutige Zeit plausibel gemacht. |
Art: | Ballett in einem Akt nach „A Midsummer Night's Dream” von William Shakespeare |
Ort: | in Oberons Reich |
Zeit: | zur Feenzeit |
Titania: | Königin der Elfen |
Oberon: | König der Elfen |
Puck: | sein liebenswertes Faktotum |
Bottom: | ein Handwerker, in einen Esel verwandelt |
Hermia: | gehört zu Lysander |
Lysander: | gehört zu Hermina |
Helena: | gehört zu Demetrius |
Demetrius: | gehört zu Helena |
Weitere: | Feen u.v.a.m. |
Der Elfenkönig Oberon und seine herrschsüchtige Gemahlin Titania streiten sich um das Sorgerecht für einen indischen Knaben. An den Armen wird er gezerrt, mal nach links, mal nach rechts, keiner der beiden will nachgeben. Um das Wohl des Kindes soll es angeblich gehen, aber das Kind ist ihnen eigentlich egal. In der ersten Runde gewinnt Titania. Aber es ist nicht aller Tage Abend! Sein Faktotum, der lustige Puck, ist seinem Herrn blind ergeben, führt jede anbefohlene Dummheit aus und packt seine eigene noch dazu.
Oberon befiehlt, dass Puck eine Zauberblume herbeischafft. Deren Saft - auf die Augenlider eines Schlafenden geträufelt - bewirkt, dass der Angeschmierte zu dem Wesen in Liebe verfällt, welches er sieht, sobald er beim Erwachen die Augendeckel hebt. Den Zauber soll er bei Titania zuerst anwenden. Ihr soll der Handwerker Bottom zugeführt werden, den Oberon zuvor in einen Esel verwandelt hat. Das Publikum möge bitte nicht erschrecken, denn nichts ist endgültig, jeder Schwachsinn kann rückgängig gemacht werden.
Puck macht der Schabernack großen Spaß. Natürlich bringt er in seinem Eifer die Paare durcheinander, die sich auf einer mondbeschienenen Waldlichtung eingefunden haben. Er nimmt keine Rücksicht auf bestehende Liebesbande, sondern trennt und führt ganz nach Belieben zusammen. Es gibt ein heilloses Chaos. Was dem einen sein Glück ist, gereicht dem anderen zum Nachteil. Demetrius liebt Hermina und hat keinen Blick für Helena, die mit Lysander glücklich ist. Bäumchen, Bäumchen, wechsele dich! Auch die Herren finden zeitweise zusammen. Titania wird ganz besonders geäfft. Sie sieht beim Erwachen einen Esel, es ist der verwandelte Bottom. Intelligent ist der Paarhufer nicht, aber tanzen kann er, er geht sogar auf Spitze! Schließlich wird es Oberon doch zu dumm. Er lässt einen Nebel aufsteigen. Jeder sieht wieder klar und findet zu seinem angestammten Partner zurück. Bottom liefert seinen Eselskopf an der Garderobe ab, aber vergessen wird er das Erlittene sein Leben lang nicht. Der kleine Inder freut sich, dass beide Adoptiveltern sich wieder um ihn kümmern.
Letzte Änderung am 12.2.2009
Beitrag von Engelbert Hellen