Entstehungszeit: | 2003-05 |
Besetzung: | Orchester |
Bemerkung: | Die Musik verzichtet auf moderne Stilmittel, ist sehr stimmungsvoll und von erhabener Schönheit. Ohne folkloristische Effekte zu nutzen, zeichnet Alla Pawlowa ein Stimmungsgemälde, welches die Prachtenfaltung des Alten Orient treffend wiedergibt. Boris Assawjew (1884-1949) hat sich bereits im Jahre 1940 auf die Vorlage von Alexander Kuprin bezogen und sein siebzehntes abendfüllendes Ballett unter dem Titel „Sulamith“ veröffentlicht. |
Art: | Ballett in drei Akten und sieben Szenen nach einer Erzählung des Schriftstellers Alexander Kuprin |
Ort: | der antike Orient |
Zeit: | um 950 v. Chr. |
Salomon: | König von Israel |
Astis: | seine Gemahlin, Tochter des Pharao |
Eliab: | Anführer der königlichen Leibwache |
Sulamith: | Erntehelferin in den königlichen Weinbergen |
Anlässlich des Besuches der assyrischen Gesandten gibt König Salomon ein Fest. Ein ritueller Tanz zu Ehren des Sonnengottes bildet den Abschluss. Königin Astis, eine Tochter des ägyptischen Pharao und Ehefrau König Salomons, dominiert im Reigen der Priesterinnen des Ra. Sie tanzen bis die Sonne aufgeht. Die Königin besitzt magische Fähigkeiten, und ihre Zauberkünste bringen die fremden Gäste zum Erstaunen.
Astis fühlt sich vom Gemahl nicht mehr geliebt und macht ihm in seinen Gemächern eine heftige Szene. Sie ist verzweifelt und möchte seine Gefühle erneut entflammen. Ihr Tanz ist voller Leidenschaft.
Tatsächlich liebt der König die schöne Erntehelferin Sulamith, die er in seinem Weinberg beim Traubenpflücken beobachtet hat. Voller Anmut plündert sie den Rebstock und legt die Dolden sorgsam ins bereitstehende Körbchen. Das Paar trifft sich in der folgenden Nacht im Hause der kleinen Winzerin und bringt das gegenseitige Entzücken durch einen hinreißend getanzten Pas de deux zum Ausdruck.
Im Tempel werden die Mysterien der Isis feierlich begangen. Festlicher Tanz - solo und im Kollektiv - zu opulenter Musik und wenig züchtig, unterstreichen die Bedeutung des Ereignisses. Im Tempel König Salomons, des architektonischen Prunkstücks der Hauptstadt, kennt man diese Art des Feierns nicht.
Der Königin behagt die Vorstellung, eine Erntehelferin zur Rivalin zu haben nicht. Hat sie es nötig, sich solche Unverschämtheit bieten zu lassen? Die Kleine ist sogar schon im Palast gesehen worden! Der Anführer der königlichen Leibwache ist in seine Königin vernarrt und williges Werkzeug ihrer Rache. Die verruchten Ehebrecher sollen sterben. Doch der Königsmord misslingt. Sulamith, das flinke Wiesel, fängt den tödlichen Lanzenstich mit ihrem wonnigen Körper ab und haucht ihr junges Leben auf den Bodenfliesen des königlichen Gemachs aus. Der König sieht sich genötigt, den Posten des obersten Leibwächters neu zu besetzen. Wird der Ertappte sich bei Königin Astis entschuldigen?
Letzte Änderung am 9.2.2007
Beitrag von Engelbert Hellen