Sergei Sergejewitsch Prokofjew (1891-1953):

Stalnoi skok [Стальной скок]

deutsch Der stählerne Schritt / englisch The Steel Step / französisch Le Pas d'acier

Allgemeine Angaben zum Ballett

Anlass: Auftrag von Serge Diaghilew
Entstehungszeit: 1925-26
Uraufführung: 8. Juni 1927 in Paris (Théâtre Sarah-Bernhardt)
Choreographie: Léonide Massine
Ausstattung: G. Jakulow
Formation: Serge Diaghilews Ballets Russes
Ausführende: Félia Dubrowska, Lubow Tschernitschewa, Alice Nikitina, Léonide Massine, Serge Lifar
Besetzung: Orchester
Spieldauer: ca. 55 Minuten
Erstdruck: Berlin: Édition Russe de Musique, 1926
Verlag: London und New York: Boosey & Hawkes, 1986
Melville, N.Y.: Belwin, 1980 (Klavierauszug des Komponisten)
Opus: op. 41

Zum Ballett

Art: Ballett in zwei Szenen
Libretto: Sergei Prokofjew
Ort: Russland
Zeit: zur Zeit der kommunistischen Herrschaft

Handlung

Erste Szene:

Der Choreograph stellt die Divertissements an den Anfang. Märchenwesen sollen den Zuschauer auf die harte Welt der Arbeit einstimmen. Das Leben ist ein Kampf. Die Baba Yaga ist die Hexe des russischen Märchens. Sie tritt gegen ein Krokodil an und verprügelt mit ihrem Besen die sieben Tänzer, aus denen sich das Krokodil zusammensetzt. Die zweite Gruppe besteht aus einem Straßenhändler und ein paar Damen, die sich für Gräfinnen halten. Der Händler versucht, ihnen Ware zu verkaufen, an der kein Interesse besteht. Ein Seemann muss sich mit drei Teufeln herumschlagen, und ein Kater umschwärmt eine Katze. Die Mäuse, sich der drohenden Gefahr bewusst, lassen die Samtpfoten nicht aus dem Blick.

Zweite Szene:

Das Geplänkel ist vorbei. Das Bühnenbild zeigt eine Stahlkonstruktion in Form eines Klettergerüstes, welches nahezu die gesamte Bühne einnimmt. Es drehen sich die Räder, und farbige Lichtsignale leuchten auf. Die Tänzer in der Kleidung von Arbeitern hantieren an den Konstruktionen und simulieren rege Betriebsamkeit. Ihre Gelenkigkeit muss mit den Bewegungen der gigantischen Skulptur in Einklang gebracht werden. Die dissonante Musik Prokofjews im Einklang mit dem Rhythmus der Maschinen und Schwungräder reißt die Zuschauer tatsächlich von den Sitzen und sorgt für den von der Parteiführung sorgfältig einkalkulierten Skandal. Die Klangfarben sind grell und der Lärm im Orchester ohrenbetäubend. Aber die Welt besteht nicht nur aus Maschinen. Für die Liebe wird im Zeitalter der Technik eine Nische ausgespart und der Pas d'acier durch einen Pas des deux zwischen einem Matrosen und einer Werktätigen angereichert.


Letzte Änderung am 26.12.2016
Veröffentlichung mit Zustimmung von musirony