Sergei Sergejewitsch Prokofjew (1891-1953):
Am Dnjepr / On the Dnieper / Sur le Borysthène
Anlass: | Auftrag der Pariser Opéra |
Entstehungszeit: | 1930/31 |
Uraufführung: | 16. Dezember 1932 in Paris (Opéra) |
Besetzung: | Orchester |
Spieldauer: | ca. 40 Minuten |
Erstdruck: | Édition Russe de Musique, 1932 |
Verlag: | New York: Boosey & Hawkes, 2003 |
Bemerkung: | Das Ballett wurde - wohl aufgrund einer fehlenden griffigen Idee - von Lifar und Prokofjew zunächst ohne eine konkrete Handlung auf einer abstrakten Ebene modelliert. Ein Skelett aus stürmisch ansteigenden und lyrisch abfallenden Elementen wurde nach und nach verfeinert und in Musik gegossen. Die Handlung wurde anschließend definiert und fällt entsprechend kurz aus. Das Ballett fällt unter die wenig bekannten Frühwerke des Komponisten, die in Frankreich entstanden sind. Aufführungen dieser Werke in Russland ließen lange auf sich warten. Lediglich „Der verlorene Sohn“ erlebte sein Debüt anlässlich eines Gastspiels in Russland unter George Balanchine mit seiner New Yorker Company bald nach seiner Fertigstellung. |
Opus: | op. 51 |
Art: | Ballett in zwei Szenen |
Libretto: | Serge Lifar und Segei Prokofjew |
Ort: | ein kleines Dorf am Dnjepr |
Zeit: | nach dem Ersten Weltkrieg |
Sergej: | Soldat der Roten Armee |
Natascha: | seine Jugendliebe |
Olga: | seine Geliebte |
Weitere: | Olgas Eltern, Olgas Bräutigam, Sergejs Freunde, Hochzeitsgesellschaft |
ERSTE SZENE:
Einleitung - Wiedersehen - Mimische Szene - Pas de deux - Maskuline Variation und Finale
Der Krieg ist zu Ende und der Soldat Sergej kehrt in sein kleines Heimatdorf am Dnjepr zurück. Die Trennung von seiner Jugendliebe hat bewirkt, dass die alte Vertrautheit sich nicht mehr einstellen will, weil das Mädchen ihm gleichgültig geworden ist. Der Pas de deux zwischen Sergej und Natascha bringt seine Entfremdung zum Ausdruck. Sergej verliebt sich in die schöne Olga, stößt aber auf den Widerstand ihrer Eltern. Diese haben für ihre Tochter einen anderen Mann ausgewählt. Olga liebt aber den ihr aufgezwungenen Bewerber nicht.
ZWEITE SZENE:
Verlobung - Tanz des Bräutigams - Tanz der Braut - Tanz der Männer - Tätliche Auseinandersetzung - Mimische Szene - Epilog
Die Verlobung ist angesetzt und die geladenen Gäste sind eingetroffen. Der Bräutigam gibt in einem tänzerischen Solo sein Debüt. Es folgt die Variation der Braut, die ihr Missbehagen nicht unterdrücken kann. Sergej will sich die Geliebte nicht wegnehmen lassen, und streitlustig erscheint er mit seinen Freunden auf der Feier. Es kommt zur tätlichen Auseinandersetzung zwischen Bräutigam und dem Eindringling, bei dem Sergej den kürzeren zieht. Doch Natascha lässt den Jugendgefährten nicht im Stich und hilft ihm selbstlos, aus dem Dorf zu fliehen.
Letzte Änderung am 26.12.2016
Beitrag von Markus Hillenbrand und Engelbert Hellen