Nikolai Andrejewitsch Rimski-Korsakow (1844-1908):
Die Mitternachtssonne
Entstehungszeit: | 1915 |
Uraufführung: | 20. Dezember 1915 am Grand Théâtre in Genf Choreographie: Léonide Massine Ausstattung: Michel Larionow Formation: Diaghilews Ballets Russes Ausführende: Léonide Massine (als Mitternachtssonne), Nicholas Zwerew (als Bobil) |
Besetzung: | Orchester |
Das Ballett in einem Akt folgt nicht dem Handlungsablauf der Oper „Schneeflöckchen“, sondern entlehnt ihr nur einige der handelnden Personen, um die sich weitere Figuren aus russischen Volksmärchen gruppieren. Die Mitternachtssonne und das Schneemädchen stehen im Mittelpunkt. Hinzu kommen Schäfer, Bauern, Popen und Narren. Der einfältige Bobil bildet so etwas wie einen roten Faden.
Seine Kraft und seinen immensen Erfolg verdankt das Ballett den wilden und brillant ausgeführten Tänzen und den überwältigenden malerischen Bühnenbildern, bei denen die Farben mitternachtsblau, scharlachrot und goldgelb hart nebeneinander stehen. Den modernen gezackten Kostümen, die den Bezug zur russischen Folklore nicht vermissen lassen, steht die hinreißende in satten Farben brillierende Musik von Rimski-Korsakow Achtung gebietend gegenüber.
Ein Glücksfall - drei Künstler gaben mit diesem Werk ihr Debüt beim Ballets Russes: Leonide Massine als Choreograph, Michael Larionow als Bühnenbildner und Ernest Ansermet als Dirigent. Es war die Zeit während des ersten Weltkrieges, und Diaghilew hatte als Impresario Probleme, Pass- und Grenzschwierigkeiten seiner Künstler zu überwinden, löste seine Aufgabe aber mit Bravour.
Das Ballett stand viele Jahre auf den Spielplänen der Bühnen und wurde
am 17. Januar 1916 am Century Theatre in New York,
am 9. April 1916 am Teatro Costanzi in Rom,
am 29. Dezember 1917 an der Opéra in Paris,
am 15. Januar 1918 am Lyceum in Barcelona und
am 21. November 1918 am Coliseum in London aufgeführt
Letzte Änderung am 18.4.2007
Beitrag von Engelbert Hellen