Das Festmahl der Spinne
Entstehungszeit: | 1912 |
Uraufführung: | 3. April 1913, Théàtre des Arts de Paris |
Opus: | op. 17 |
Art: | Ballett-Pantomime in einem Akt |
Libretto: | Gilbert de Voisins |
Die Szene spielt in einem Garten. Im Hintergrund sitzt eine mächtige Spinne in ihrem Netz und hält Ausschau nach potenzieller Beute. Es nähert sich eine Ameise, die ein Rosenblatt transportiert, und zwei Mistkäfer tanzen beschwippst quer durch den Garten. Ein Schmetterling verfängt sich und verendet. Eine Frucht fällt vom Baum. Zwei Würmer krabbeln darauf zu und suchen einen Weg hineinzugelangen. Zwei Gottesanbeterinnen bekämpfen sich, geraten aus Unvorsichtigkeit ins Netz und eine beschuldigt die andere der Nachlässigkeit. Ein kurzlebiges Insekt wird geboren und stirbt sogleich wieder. Die Spinne macht sich auf die Beine, um ihr grausiges Festmahl zu verzehren. Die beiden Mistkäfer haben jedoch eine der beiden Gottesanbeterinen befreit, welche der Spinne den Kopf abbeißt. Damit ist das blutige Bankett beendet. Gemeinsam beerdigt man die Eintagsfliege und den Schmetterling. Nacht senkt sich über das Insektendrama und den Garten.
Aus diesem poetischen Werk - als Ballett konzipiert - schuf Roussel ein Sinfonisches Fragment für den Konzertsaal, welches das Prelude, die Ankunft der Ameise, den Tanz des Schmetterlings, den Tod der Eintagsfliege und den Trauermarsch sowie den Schluss beinhaltet. Für das ausgefallene Libretto bezog Gilbert de Voisins seine naturwissenschaftlichen Anregungen aus Veröffentlichungen des Naturforschers Henri Fabre.
Letzte Änderung am 26.3.2006
Beitrag von Engelbert Hellen