Die Schausteller / The Itinerant Players
Anlass: | Auftrag von Roland Petit |
Widmung: | Erik Satie |
Entstehungszeit: | 1945 |
Uraufführung: | 2. März 1945 |
Besetzung: | Orchester |
Verlag: | Salabert |
Die Schausteller erreichen den Dorfplatz und dekorieren fantasievoll ihre Bühnen und Stände in der geheimen Hoffnung, für ihre Darstellung ein paar Münzen zu ernten. Nach einer Parade, welche lediglich einige missmutige Passanten anzieht, beginnt die Show. Das kleine Mädchen mit seinem Stuhl, der Clown mit seinem Bemühen, die Leute zum Lachen zu bringen, die siamesischen Zwillinge, alle Zeigen ihre Talente, um die Zuschauer zu erheitern. Die Kunstfertigkeit eines Geisterbeschwörers verblüfft die Menge. Wie ein neuzeitlicher Coppelius bringt der Magier eine Puppe zum Leben, um anmutig mit ihr zu tanzen. Als die Vorstellung zu Ende ist, stellen die Schausteller fest, dass die Einnahmen sehr gering waren. Sofort bauen sie ihr winziges Theater ab, ihr Glück anderenorts zu versuchen. Als sie fortziehen, kommt das kleine Mädchen noch einmal auf den nun schon fast dunklen und verlassenen Dorfplatz zurück, um ihren Vogel zu suchen, ihren einzigen Trost.
Henri Sauguet komponierte die Forains innerhalb von drei Wochen. Die Musik fand sofort weltweite Beachtung. Seine Absicht erklärt Sauguet selbst: "Ich denke an das bunte Treiben auf dem Jahrmarkt von Bordeaux. Im Gironde-Distrikt wimmelt es von Zigeunern. Bei den kleinen Spielen auf dem Dorfplatz durfte ich als Kind oftmals assistieren. Ich habe versucht, eine Synthese zu ziehen, zwischen all dem Glimmer des Theaters und dem ärmlichen Leben, welches die Leute in Wirklichkeit führten. Meine ursprünglichen Vorstellungen von Kirmes und Zigeunervorstellungen und mein Mitgefühl für die sich abmühenden Spieler, welche unter schäbigen Gewändern Träume von Glanz und Glimmer verkaufen, versuchte ich miteinander in Einklang zu bringen und in meine Musik einzubinden."
Das Werk ist dem Komponisten Erik Satie, dem Autor der "Parade", gewidmet.
Letzte Änderung am 16.8.2006
Beitrag von Engelbert Hellen