Entstehungszeit: | 1968 |
Uraufführung: | 26. Juli 1968 in Avignon Choreographie: Maurice Béjart Ausstattung: Germinal Casado Ausführende: Ballet du XX. Siècle |
Art: | Ballett in drei Teilen |
Erster Teil:
Vishnu befindet sich gerade in seiner siebten Inkarnation als Rama. Er ist der älteste Sohn von Dashrata, dem König der Sonnenrasse und Herrscher von Ayodha. Die Aufgabe seines Lebens besteht darin, den Dämonenkönig Ravana zu bekämpfen und zu töten, weil dieser ständig seiner Frau Sita nachstellt.
Zweiter Teil:
Die achte Inkarnation des Gottes Vishnu ist besonders angenehm. Er wird hier als Inkarnation der Jugend und Schönheit gepriesen. Sein Gefährte ist eine weiße Kuh, der er auf seiner Flöte neue Weisen vorspielt. Mit Hirtinnen und der schönen Radha hat er immerzu Liebesabenteuer.
Dritter Teil:
Dieser ist der dritten bedeutenden Gottheit im hinduistischen Pantheon, dem Gott Shiva, gewidmet. Seine Charakterzüge sind oftmals gegensätzlich. Er steht für Schöpfung, Bewahrung und Zerstörung. Er ist der Gott des Tanzes und wird im Ballett deshalb besonders reichlich bedacht. Verheiratet ist er mit Shakti, welche die Lebensenergie darstellt. Von ihr bekommt er für seine Unternehmungen den erforderlichen Schwung.
„Bhakti“ ist der indische Begriff für die emotionale Hinwendung zu Gott, die auf Gegenseitigkeit beruht. Ein starkes Gefühl der Liebe unterstützt die intellektuelle Suche nach erlösendem Wissen. Ansprechbare Gottheiten sind vor allen Krishna, Shiva und Devi. Ein Guru kann die Vermittlung übernehmen. Mittels Yoga werden die Sinne diszipliniert, um in der Lage zu sein, Gespräche mit Gottheiten führen zu können. Das wichtigste literarische Zeugnis aus alter Zeit für einen Dialog zwischen Gott und Mensch sind die Gesänge der „Bhagavadghia“ für die Illustration der alten Geschichten ist es das „Ramayana“.
„Bhakti“ ist ein Ballett, welches durch indische Philosophie und Religion inspiriertes wurde. Das Ziel des Komponisten und Choreographen besteht darin, einen Dialog auch mit der östlichen und westlichen Kultur, beide gleichberechtigt nebeneinander stehend, zu führen. Damit das Ballett nicht in die Folklore abrutscht, werden abendländische Techniken und moderner Ausdruckstanz eingebunden. Dargestellt wird die Liebe, durch welche wir dem Göttlichen näherkommen. Der indische Mythos soll durch das Begreifen ferner unendlicher Welten mit anderen Mitteln neu entdeckt werden.
Letzte Änderung am 16.6.2007
Veröffentlichung mit Zustimmung von musirony