Nikolai Nikolajewitsch Tscherepnin (1873-1945):
Echo und Narziss / Echo and Narcissus / Narcisse et Echo
Entstehungszeit: | 1911 |
Uraufführung: | 25. April 1911 in Monte Carlo Choreographie: Michail Fokin Ausstattung: Léon Bakst Formation: Serge Diaghilews Ballets Russes Darsteller der Uraufführung: Waslaw Nijinsky, Tamara Karsawina, Bronislawa Nijinska |
Besetzung: | gemischter Chor und Orchester |
Bemerkung: | Echo war schon einmal zur Göttin Hera in Opposition geraten. Zeus hatte ihr befohlen, Hera durch ihr Geschwätz so lange abzulenken, bis er sein Liebesabenteuer beendet habe. Der Göttermutter bleibt nichts verborgen, und sie bestraft die arme Nymphe exemplarisch. Um ihr das Plappern abzugewöhnen verfügt sie, dass von allem was sie sagt, Götter und Menschen immer nur die letzte Silbe vernehmen. Deshalb hatte Narziss von ihr auch genug, wandte sich ab und wollte nichts anderes, als seine Ruhe haben. Das Ballett erfreute sich außerordentlicher Beliebtheit. Waslaw Nijinsky und Mikhail Fokin tanzten den männlichen Part abwechselnd. Die Karsawina und die Nijinska waren hinreißend. |
Opus: | op. 40 |
Art: | Ballett in einem Akt |
Libretto: | André Bakst nach mythologischen Quellen |
Ort: | antikes Griechenland |
Zeit: | zu mythologischer Zeit |
Narziss: | ein Jüngling |
Echo: | eine Nymphe |
Nemesis: | eine Göttin |
Der griechische Jüngling Narziss findet sich so schön, dass er unter dem Zwang leidet, sich selbst ständig betrachten zu müssen. Echo, sein liebes Mädchen, würdigt er keines Blickes mehr. Er legt sich an eine Quelle und betrachtet den lieben langen Tag sein Spiegelbild. Manchmal wirft Echo – um ihn zu necken – einen Stein in das Gewässer, wodurch Wellen verursacht werden. Narziss schaut gelassen, wie seine Gestalt im Wasser sich verändert und wartet geduldig, bis die Wellen sich verflüchtigt haben. Allmählich wird der Nymphe die Situation zu dumm. Sie versichert sich des Mitgefühls ihrer Gefährtinnen und bestürmt die Göttin Nemesis, sich ihres beklagenswerten Schicksals anzunehmen. Narziss soll für seine Herzlosigkeit endlich bestraft werden! Die Göttin fackelt nicht lange und verwandelt den Jüngling kurzerhand in ein Knollengewächs. So hatte Echo das nicht gemeint! Die Welt vernimmt ihr Klagen bis auf den heutigen Tag.
Letzte Änderung am 26.2.2017
Veröffentlichung mit Zustimmung von musirony