Vorwort

E. Hellen und M. Hillenbrand

Eines der beliebtesten romantischen Ballette ist Schwanensee, komponiert von dem russischen Komponisten Peter Tschaikowski. Wir haben uns entschlossen, unserem Ballettführer diesen Namen zu geben, weil sich das Suchwort leicht merken lässt.

Ganz neu sind dem Leser die Texte nicht, denn wir hatten diese in unserem Musikführer Zazzerino bereits vorgestellt. Da dieser durch die Fülle der Daten unübersichtlich zu werden drohte, isolierten wir nun die Ballettmusiken, um sie unter einem leicht veränderten Design und dem Titel „Schwanensee“ zugänglich zu machen.

Gemälde 'Blue Lotty'

Gemälde 'Blue Lotty' von Ahmadjan Amini, Malaspa/Panjshir (Afghanistan)

Wozu überhaupt einen neuen Online-Ballettführer erstellen? Wir haben die Feststellung gemacht, dass es im deutschsprachigen Raum noch kein Werk gibt, welches so ausführlich und umfangreich, so ausgewogen und übersichtlich sein wird, wie von uns geplant.

Wir gehen an den Start mit über 300 Titeln, denen weitere folgen werden. Wir sind stolz darauf, auch solche Werke vorstellen zu können, von denen es niemals eine Veröffentlichung gab. Im Mittelpunkt stehen natürlich die großen romantischen Ballette der französischen und russischen Schule, die Moderne und die Exoten werden aber nicht ausgegrenzt. Nicht von allen Ballettmusiken gibt es zurzeit einen Tonträger.

Ein kleines Problem ergab sich bei der Auswahl der Werke. Sollen auch solche Stücke favorisiert werden, die der Komponist in die Kategorie der Symphonischen Dichtung oder gar des Oratoriums eingeordnet hat? Noch komplizierter wird es, wenn es dem Ballettmeister gefallen hat, Melodien unterschiedlicher Komponisten zu bündeln. In allen Fällen haben wir versucht, bei der Auswahl einen Mittelweg zu finden. Der Ballettfreund wird daher zwangsläufig einiges vermissen, dafür aber reichlich entschädigt, wenn er solche Werke findet, von denen er noch nie gehört hat, weil sie nicht mehr aufgeführt werden, aber historisch von Bedeutung sind. Beim Bolero von Maurice Ravel, wird er erstaunt sein, dass hierzu auch eine Choreographie existiert. Genau so wird der Leser sich wundern, ein Walküren-Ballett vorzufinden, dessen Musik nicht von Richard Wagner stammt. Ein guatemaltekischer Komponist verlegt die Handlung sogar in die Tempelpyramide von Tikal. Überrascht wird er sein, den Namen Ravi Shankar vorzufinden.

Es ist uns ein Anliegen, nicht nur den Fan oder den Bildungsbeflissenen, sondern auch den Jugendlichen zu erreichen, dem Ballett nichts sagt, aber die Erzählung trotzdem spannend findet.

Nun wünschen wir allen viel Spaß bei der Lektüre. Es kann der Beginn sein, sich ein Gebiet zu erschließen, welchem infolge Vorurteilen bisher Distanz entgegengebracht wurde. Gelingt es, so bedeutet es eine Bereicherung der Lebensqualität.